Deportation nach Rußland

Eindrücke jener Tage
Nach Rußland deportierte Wojteger
Gedicht: Deportation nach Rußland


Eindrücke jener Tage

Am 23. August 1944 schlug Rumänien über Nacht um und trat an der Seite der Sowjetunion gegen Deutschland in den Krieg. Wer bisher Freund war, war ab nun Feind.

Am 14. Januar 1945, es war ein Sonntag, um fünf Uhr früh, wurde mit Gewehrkolben an die Haustüren geschlagen und auch gerufen, die Tür sofort zu öffnen. Draußen standen rumänische Soldaten. Sie sagten, alle Frauen im Alter von 17 bis 35 und Männer zwischen 17 und 45 Jahre sollten um 9 Uhr im Kulturhaus sein mit Verpflegung für 14 Tage und an Kleidern und Wäsche sei folgendes mitzubringen: Es folgte eine Liste wie für einen Internatszögling. Aus allen Straßen kamen die Deutschen, alt und jung, klein und groß. Um 9 Uhr begann man mit dem Verlesen der Listen. Kinder, die Großeltern besaßen, hatten Glück; jene, die keine hatten, blieben einfach herzzerreißend weinend auf der Straße. Mitleidige Anverwandte oder Nachbarn haben sich ihrer angenommen.

Die "Auserwählten" mußten in Marschkolonnen auf der Straße antreten, rechts und links eskortiert von rumänischen Soldaten und nach Detta in die Schule marschieren.

Am 15. und 16.Januar wurden Sie formell ärztlich untersucht.

Am 17. Januar kamen russische Offiziere, denen Sie mit Listen übergeben wurden. Als es dunkel wurde, wurden die "Auserwählten" in Viehwaggons verladen und zwar so viele, wie man hineinstecken konnte. Morgens um 4 Uhr war der Zug voll und setzte sich in Bewegung. Am 5 Februar 1945 hielt der Zug in Rußland, etwa 1600 Personen standen nun im kniehohen Schnee, ringsum meterhohe Schutthalden von den Kohlengruben.

Im Dezember 1949 ging der Transport für die noch "Lebenden" aus dem Sammellager in die Heimat zurück.

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