Die Kirche der Gemeinde Wojteg

Unsere Ahnen waren sehr gläubige Menschen und mußten eine Stelle haben, wo sie mit ihrem Gott stille Zwiesprache halten konnten. Da sie aber arm waren und keine Kirche bauen konnten, stellten sie in einem kleinen Garten ein geschnitztes Holzkreuz auf und brachten auch eine Reihe Bänke an. Hier hielten sie an Sonn-und Feiertagen ihre Andachten. Als der Winter kam, und es wegen der Kälte nicht mehr möglich war, im Freien zusammen zu beten, beschlossen sie, ein Zimmer zu mieten und dieses als Bethaus einzurichten.

Im Jahre 1837 mieteten sie das Haus eines rumänischen Landwirten, befestigten an der Außenwand ein Holzkreuz und benutzten das Gebäude als Schule und Bethaus. Im Jahre 1837 konnte die kleine Glaubensgemeinde ein Anwesen kaufen und darauf das erste eigene Bethaus errichten.

Die Pläne und der Kostenvoranschlag der Kirche verfertigte der Temesvarer Baumeister Leopold Löffler. Die Baukosten der Kirche wurden mit 24.922 Kronen 11 Heller vorangeschlagen, bei der am 29.04.1901 abgehaltenen Lizitation aber wurde der Bau dem Verseczern-Bau-Unternehmern Andreas Heinrich und Sohn, als günstigste Offerenten für 24.000 Kronnen zugesprochen. Das Bauunternehmen beauftragte den Maurer Anton Szander und den Zimmermeister Michael Matern. Am 10.05.1901 begann man mit dem Bau.

Den am Turm befindlichen Blitzableiter fertigte der Kunstschlosser Arpad Leyritz für 313 Kronen.

Die vier Glocken lieferte der Temeswarer Glockengießer Anton Novotny. Die erste ist 460 kg schwer und kostete 1.659 K 60 H, die zweite ist 236 kg schwer und kostete 489 K 60 H, die dritte ist 136 kg schwer und kostete 489 K 60 H, die vierte ist 60 kg schwer und kostete 216 Kronen. Den Glockenstuhl lieferte ebenfalls Anton Leyritz zum Preis von 490 K plus 80 K für die Aufstellung. Die Turmuhr wurde vom Budapester Uhrenfabrikanten Johann Müller für 1.000 Kronen gebaut. Den Hauptaltar um 1.600 K, die 28 Bänke das Stück zu 40 K (bieten 250 Gläubigen Sitzplatz) und die Kanzel für 150 K fertigte der Temeswarer Altarbauer Johann Nepumuk Gagy. Die Orgel hat der Orgelfabrikant Valentin Regenhold für 160 Kronen geliefert.

Die Bargeld Spenden der Wojteger betrugen 3.370,60 Kronen, zusätzlich wurden auch verschiedene Sachspenden getätigt.

Die Wojteger Kirche wurde am 02 . Juli 1902 fertiggestellt.

Innenansicht der Kirche (durch Anklicken wird das Bild vergrößert)
Innenansicht der Wojteger Kirche

Im Jahre 1938 wurde die Kirche renoviert.

1967 wurde durch den Wojteger Franz Schani jun. Elektrischer Strom eingezogen.

1970 unter Pfarrer Franz Dippert wurde die Kirche von den Malermeistern Johann Krebs Sen. und Jun. innen restauriert. Im Jahre 1971 wurde der Kirchturm frisch gestrichen.

Am 02.12.1991 um 10 Uhr 30 wurde die Gemeinde Wojteg und Umgebung von einem schweren Erdbeben heimgesucht. Dabei wurde die römisch-katholische Kirche schwer beschädigt, so dass der Turm abgetragen werden mußte. Die Glocken stellte man samt Glockenstuhl in den Kirchengarten.

In der Kugel unterhalb des Kreuzes befinden sich die Denkschriften aus den Jahren: 1902, 1938 und 1991.

20 Jahre nach dem Erdbeben von 1991 wurde der Glockenturm wieder aufgebaut. In der Mediathek finden sie Fotos, die den Wiederaufbau und den fertiggestellten Glockenturm zeigen.

Weitere Fotos in der Mediathek Zum Seitenanfang